Pädagogisches Konzept

August-Macke-Schule KANDERN

Treppenhaus der AMS

Eine Schule für ALLE!

 

Die AMS als pädagogischer Wegbegleiter...

Schulen sind für alle Kinder da

Die August-Macke-Schule ist seit dem Schuljahr 2014/2015 Gemeinschaftsschule und damit offen für alle Kinder, ganz unabhängig von ihrer Grundschulempfehlung.

 

Wir orientieren uns an den Bildungsstandards von Gymnasium, Realschule und Hauptschule. Dadurch stellen wir für jedes Kind die Anschlussmöglichkeit sicher für das, was nach der August-Macke-Schule kommen kann: Berufsausbildung, Berufsfachschule, berufliches Gymnasium oder allgemeinbildendes Gymnasium.

 

An der August-Macke-Schule unterrichten deshalb Real-, Haupt- und Gymnasiallehrer.

 

Veränderungen prägen unser Leben

Das gilt auch für die Schulen, die sich in einer dynamischen Welt weiterentwickeln und umdenken. Wir gestalten unsere August-Macke-Schule pädagogisch und organisatorisch zu einer Schule des gemeinsamen Lernens in der Sekundarstufe I um.

 

Vielfalt lernen

Die Heterogenität einer Lerngruppe ist ein Ausgangspunkt für das Lernen. Die Vielfalt ist eine Herausforderung für das andere Lernen in der Gemeinschaftsschule.

 

Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Jeder Mensch lernt selbst und ständig. Wir gehen mit der Heterogenität in den Lerngruppen konstruktiv um und möchten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, ihre Fähigkeiten und Potenziale optimal zu entfalten. Wir bieten eine breite Palette an Lernangeboten unter einem Dach. Das Kind erhält die Zeit und Unterstützung, um Inhalte im eigenen Lerntempo verstehen zu können. Lehrer und Lerncoaches begleiten den Lernenden bei seinem individuellen Lernprozess. Denn oft bedeutet Lernen mit Schwierigkeiten und Widerständen umzugehen und sie zu überwinden. Vereinbarungen zwischen dem Lernenden und seinem Coach sind verbindlich. Darin kommt die gegenseitige Wertschätzung zum Ausdruck. So schaffen wir die Voraussetzung für erfolgreiches Lernen.

 

Nicht alle Menschen haben zur selben Zeit dieselben Bedürfnisse oder Ziele. Deswegen können auch nicht alle unsere Schüler zur gleichen Zeit das gleiche Ziel erreichen. Sie lernen auch nicht alle zur selben Zeit dasselbe. Das erfordert eine Selbstverantwortung der Lernenden für ihr Lernen. Diesen Weg unterstützen wir mit besonderen Elementen einer veränderten Lernkultur.

 

Ein wesentliches Element unserer Arbeit ist das Kooperative Lernen. Das Konzept des Kooperativen Lernens gibt eine praktikable Antwort auf die Frage, wie die für das schulische Lernen so notwendige mentale Aktivierung möglichst aller Schüler in den verschiedenen Phasen des Unterrichts erreicht werden kann.

 

Was sich in der Vergangenheit an der August-Macke-Schule bewährt hat, das behalten wir bei und entwickeln es weiter. Dazu gehört beispielsweise das Sprachenprofil und Angebote zur beruflichen Orientierung in einer sich stetig wandelnden Berufswelt.

 

Eine Leitlinie unserer Pädagogik ist die „Balance zwischen verstehender Zuwendung und Führung“ (Dr. Joachim Bauer in Lob der Schule, 2007). Als Basis für eine erfolgreiche Arbeit brauchen wir neben der guten Beziehung zu unseren Schülern auch ein Bündnis mit den Eltern. Alle drei an der schulischen Bildung beteiligten Partner, also Schule, Elternhaus und Lernende verpflichten sich in einer Kooperationsvereinbarung auf die Grundsätze der Zusammenarbeit.


Elemente der Lernkultur in der AMS

Die Umsetzung unseres pädagogischen Konzepts erreichen wir mit verschiedenen Elementen. In unserem Leitfaden erklären wir, was sich hinter Bezeichnungen wie Arbeiten in der Lernwerkstatt, Lerncoach, Wochenplanung oder Logbuch verbirgt.

 

Abschlüsse und Anschlüsse an der AMS

An der Gemeinschaftsschule können nach Klasse 10 der Realschulabschluss und nach der Klasse 9 oder 10 der Hauptschulabschluss erreicht werden. Schüler, die das Abitur machen möchten, können die Sekundarstufe II z.B. an einem beruflichen Gymnasium besuchen. Durch die Orientierung der schulischen Arbeit an den Bildungsstandards von Realschule, Hauptschule und Gymnasium wird die Anschlussmöglichkeit an andere Schulen sichergestellt.

 

Individualisiertes Lernen

In der Lernwerkstatt arbeiten die Schülerinnen und Schüler ihrem eigenen Lerntempo und Kompetenzniveau entsprechend. Dieses selbstständige und selbstbestimmte Lernen findet im Klassenzimmer oder in einem Fachraum statt. Durch eine spezielle Gestaltung der Räume wird ein ruhiges Arbeiten am eigenen Arbeitsplatz möglich. In der Lernwerkstatt ist Ruhe angesagt: Das Zimmer wird zur Flüsterzone. Es wird konzentriert gearbeitet. Wer Unterstützung braucht, signalisiert dies ohne Worte mit der Lernampel. Wenn ein kurzes Gespräch nötig ist, wird rücksichtsvoll geflüstert.

 

Erlebnispädagogik

Bei erlebnispädagogischen Aufgaben geht es hauptsächlich darum die Kooperationsfähigkeit zu trainieren. Das Erleben und die Erkenntnis, dass spezielle Aufgaben nur gemeinsam gelöst werden können und jeder dazu seinen Beitrag leisten kann, steigert die Teamfähigkeit und stärkt gleichzeitig das individuelle Selbstbewusstsein.

 

Feedbackregeln

Zu einer effektiven Arbeitsatmosphäre in Gruppen jeder Größe gehören Feedbackregeln. Diese werden insbesondere mit dem Feedbackkartensystem eingeübt; hier lernen die Kinder anhand von festen Formulierungen, anderen in angemessener Weise Rückmeldung jeder Art zu geben. Diese Feedbackregeln helfen eine Atmosphäre der Wertschätzung und des höflichen und freundlichen Umgangs im täglichen Miteinander zu schaffen.

 

Flüsterkultur

Wir führen mit den Materialien „Flüstern will gelernt sein“ die Flüsterkultur ein. Die Schüler zeigen mit dem Erlangen des Flüsterführerscheins, dass sie die Kompetenzen, die für das Arbeiten in der Lernwerkstatt erforderlich sind, erreicht haben. Während der Zeit der Lernwerkstatt wird das Zimmer zur Flüsterzone.

 

Fremdsprachen

An der August-Macke-Schule beginnt das Erlernen der ersten Fremdsprache Englisch für alle Schüler in der 5. Klasse.

In der 6. Klasse wird für fremdsprachlich begabte und interessierte Schüler der Unterricht in Französisch vierstündig weitergeführt.


Gespräche und Feedback

Gespräche gibt es auf vielen Ebenen.

 

Jeder Schüler hat seinen Lerncoach, mit dem er in regelmäßigen Abständen über seinen Lernfortschritt spricht und dabei ein Feedback erhält. Die Schüler und ihr KlassenlehrerIn besprechen im Klassenrat und bei anderen Gelegenheiten, was gut läuft und was verbessert werden sollte. In regelmäßigen Abständen gibt es Gespräche zwischen Eltern und KlassenlehrerIn sowie zwischen Eltern und dem Lerncoach des Kindes. Aber auch die LehrerInnen, besonders das Team, das in der Jahrgangsstufe unterrichtet, führt regelmäßig Feedback-Gespräche: Läuft alles nach Plan? Was müssen wir verbessern? Ist uns ein Schüler aufgefallen? Wie gelingen unsere Projekte?

 

Input

Ein Input kann eine Einführung in ein neues Thema sein oder ein kleiner Vortrag. Man kann mit einem Input auch an Vergangenes anknüpfen. Ein Input dauert bis zu zehn Minuten. Für den Input kann sich die Lerngruppe um eine Input-Theke herum stellen. Jeder kann dabei jeden gut sehen und man befindet sich in einer Art Konferenz. Ein Input kann einer kleinen oder einer großen Gruppe gegeben werden. Ein Input gibt dem Lernenden Orientierung bei seinem individuellen Lernprozess und unterstützt ihn auf seinem Weg zur Eigentätigkeit.

 

Klassenrat

Hier kann die ganze Klasse mitreden. Es wird besprochen, was gut und was weniger gut läuft, was geändert werden muss und was für die Zukunft geplant wird. Der Klassenrat ist ein demokratischer Baustein im Schulleben und wird nach etwas Übung von Schülern selbst geleitet. Er verläuft lösungsorientiert und es wird Protokoll geführt.

 

Kooperatives Lernen

„Was die Gruppe heute gemeinsam geleistet hat, kann ich morgen alleine.“

 

Neben dem individuellen Lernen in der Lernwerkstatt finden kooperative Lernformen Anwendung. Das Lernen mit und von anderen ist ebenso wichtig wie das individuelle Lernen; es ist erwiesen, dass man 90 % dessen behält, was man anderen erklärt oder mit anderen bespricht, während nur 5 % eines Vortrags behalten werden. Deshalb gibt es im Unterricht an der August-Macke-Schule viele verschiedene Methoden der Gruppen- und Partnerarbeit sowie klassische Unterrichtsgespräche und Projekte. Dies ist insbesondere im Fremdsprachenunterricht der Fall, der vor allem auf sprachlichem Austausch basiert.

 

Lernaufgaben

Das sind die Aufgaben, mit denen sich das Kind in der Individuellen Lernzeit (ILZ) befasst. Sie sind so gestaltet, dass der Lernende gleich erkennt, zu welchem Thema die Aufgabe gehört, welche Kompetenz er dabei erreichen kann, welcher Niveaustufe die Aufgabe zugeordnet ist und ob man sie alleine oder mit Partner bearbeiten kann. Die Lernaufgaben sind so gestaltet, dass sie selbsterklärend sind. Die gelöste Aufgabe kann mit Hilfe von Lösungsordnern oder -blättern selbst kontrolliert werden.


Lernampel

Die Lernampel brauchen wir in den Phasen der Individuellen Lernzeit (ILZ), wenn die Schüler ihre individuellen Lernaufgaben bearbeiten. In die Lernampel steckt der Schüler ein farbiges Kärtchen. Die Farbe signalisiert dem Lehrer und den anderen Schülern ohne Worte, in welchem Modus der Schüler gerade arbeitet:

  • Grün bedeutet: Ich möchte ungestört arbeiten.
  • Rot bedeutet: Ich brauche Hilfe.

Falls ein Schüler eine Frage hat und der Lehrer sie ihm beantwortet, darf dies während der Lernwerkstatt nur flüsternd geschehen.

 

Lerncoach - Lernbegleitung

Der Lerncoach ist ein Lernbegleiter, der mehrere Lernende betreut. Regelmäßig führt er mit jedem Lernenden ein Gespräch über das Lernen. Er sucht gemeinsam mit dem Schüler nach Lösungen für Probleme und Lernschwierigkeiten und gibt ein klares Feedback. Grundlage des Coaching-Gesprächs ist das Logbuch mit den Wochenplanungen, Lernnachweisen und Zertifikaten. Durch das Coaching kann allmählich die Selbstdisziplin und Selbstverantwortung des Schülers aufgebaut werden. Der Lernbegleiter verfasst ein Gesprächsprotokoll, in dem auch Ziele des Lernenden notiert werden. Beim nächsten Gespräch wird an das letzte Gespräch angeknüpft. Die Dokumentation wird von den Eltern unterschrieben und im Logbuch abgelegt.

 

Lernnachweis

Ein Lernnachweis ist ein Nachweis darüber, dass ein Schüler im Unterricht und in der Individuellen Lernzeit (ILZ) erfolgreich gearbeitet hat. Es zeigt sich, welche Kompetenzen er voll erreicht hat, was er wiederholen sollte und was noch geübt werden muss. Jeder Schüler kann in dem Niveau, das er sich zutraut (Niveau G, Niveau M oder Niveau E) seinen Lernnachweis schreiben.

 

Logbuch

In der Seefahrt müssen in einem Logbuch die täglichen Ereignisse und Vorgänge notiert werden. Bei uns ist mit Logbuch ein Ordner gemeint, der dem Schüler, seinen Eltern und Lehrern hilft, den Überblick über den persönlichen Lernfortschritt zu behalten. In den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch arbeiten wir regelmäßig in der Lernwerkstatt. Im Logbuch werden die Lernnachweise dokumentiert, die in der Lernwerkstatt erbracht werden. Im Logbuch gibt es auch Hinweise zum Arbeiten in der Lernwerkstatt, dort finden sich die Protokolle der Coaching-Gespräche sowie Zertifikate wie der Flüsterführerschein, die Urkunde der Schulhausrallye oder der Methodenpass. Auch die Wochenplanungen werden im Logbuch aufbewahrt. Zu den Coaching-Gesprächen bringt der Lernende sein Logbuch mit, weil die Unterlagen darin eine gute Gesprächsgrundlage bieten.


Niveaustufen

Die August-Macke-Schule ist eine Schule für alle. Aber nicht alle sind gleich. Deswegen gibt es in der Individuellen LernZeit (ILZ) in Deutsch, Mathematik und Englisch Lernaufgaben in unterschiedlichen Niveaustufen. Die drei Niveaustufen sind das grundlegende Niveau(G), das mittlere Niveau(M) und das erweiterte Niveau(E).

 

Soziales Lernen

In verschiedenen Formen der Zusammenarbeit werden auch wichtige soziale Kompetenzen angebahnt und eingeübt. Dazu gehören Kritik üben und annehmen, aktiv zuhören, andere ausreden lassen, Hilfe anbieten und annehmen, mit Konflikten umgehen und andere mehr.


Wochenplanung

Jedes Kind erhält montags in der Klassenlehrerstunde ein Formular für die Wochenplanung. Diese ist ähnlich aufgebaut wie ein Hausaufgabenheft. Der Schüler schreibt auf, was er sich für die Individuelle Arbeitszeit in der Lernwerkstatt vornimmt. Unter „Wichtige Informationen für die Eltern“ stehen z. B. Termine für Lernnachweise oder Ausflüge. Der Schüler setzt sich selbst Ziele für die Woche, wie zum Beispiel: „Ich hefte meine Arbeitsblätter immer sofort ab.“ Die Wochenplanung liegt stets griffbereit in der Transportmappe. So können sich auch die Eltern jederzeit informieren. Wichtig sind auch die Selbsteinschätzung des Schülers und die Reflexion am Ende der Woche über das, was war. Das sorgfältige Führen der Wochenplanung erfordert viel Selbstdisziplin und wird in den Coaching-Gesprächen besprochen. Die Eltern sind aufgefordert, die Wochenplanung zu unterschreiben. Dabei geht es nicht nur um Kenntnisnahme, sondern auch um den Informationsaustausch zwischen Lehrern und Eltern.

 

Zeitliche Organisation / Rhythmisierung

Die August-Macke-Schule ist mit der Einführung der Gemeinschaftsschule Ganztagesschule. Jede Schulwoche beginnt gemeinsam mit der ganzen Klasse und dem Klassenlehrer; die Wochenplanung und Aktuelles werden besprochen. Jeder Schultag beginnt mit einem offenen Ankommen ab 7.30 Uhr. Der Klassenraum ist geöffnet und wird von einem Lehrer betreut bevor die erste Stunde um 7.50 Uhr beginnt. Zwei 20-minütige Pausen, in denen der Spielehof genützt werden kann, unterbrechen den Vormittag. Die 90-minütige Mittagszeit beginnt um 13.00 Uhr mit dem Mittagessen (ca. 30 Minuten), das gemeinsam in der Mensa eingenommen wird. In der restlichen Zeit können die Schüler den Spielehof oder die Sporthalle für Bewegungsspiele oder andere sportliche Aktivitäten nutzen. Außerdem haben wir Angebote aus dem kreativen und musischen Bereich. Es steht unseren Schülern auch ein Ruheraum zur Erholung zur Verfügung. Daran schließen sich zwei Unterrichtsstunden bzw. Arbeitsgemeinschaften an. Der Schultag endet, außer mittwochs und freitags, um 16.00 Uhr. Freitags lassen wir mit dem Wochenfeedback die vergangene Woche Revue passieren.

 

Dieser Leitfaden ist kein fertiges Produkt, sondern er wird sich weiter entwickeln wie unsere Schule, die sich auch permanent verändert. Für Anregungen, Hinweise oder auch Fragen, die uns weiterbringen können, sind wir dankbar.

 

Viel Spaß und Erfolg in der August-Macke-Schule!

 

 

Wenn Sie Fragen zu unserer Gemeinschaftsschule haben, freuen wir uns mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

 

August-Macke-Schule

August-Macke-Straße 7, 79400 Kandern

Telefon: 07626 / 275 Fax: 07626 / 6801

E-Mail:

Internet: www.august-macke-schule-kandern.de

Schulleiterin: Elfi Simon

Sekretariat: Margret Seider (Mo – Fr: 8.00 – 13.30 Uhr)

 

 

Verbessert man seine Schwächen, wird man maximal mittelmäßig. Stärkt man seine Stärken, wird man einzigartig.

Dr. Eckart von Hirschhausen

 

In der Schule wird man mich erkennen und schätzen als jemanden, der einmalig ist auf dieser Welt, unverwechselbar.

Ute Andresen

 

Niemand weiß, was in ihm steckt, bevor er nicht versucht hat, es herauszuholen.

Ernest Hemingway

 

Kinder lernen immer dann am besten, wenn sie eigene Erfahrungen machen dürfen und immer am wenigsten, wenn jemand glaubt, ihnen etwas beibringen zu müssen.

Gerald Hüther

 

Mach das Beste aus dir. Etwas Besseres kannst du nicht tun.

Ralph Waldo Emerson